Angst vor freundlichen Menschen: Was es bedeutet und was du für dich tun kannst

Es gibt Menschen, die sind freundlichen Menschen gegenüber misstrauisch. Manche sagen sogar sie empfinden Angst. Mehr als es im ersten Moment möglich scheint. Das mag oberflächlich betrachtet keinen Sinn ergeben, wünschen wir uns doch alle freundlich behandelt zu werden. Und doch, wenn wir etwas tiefer schauen, wird schnell klar, warum das so ist.

Ein Mensch der Angst hat vor freundlichen Menschen, hat in Wahrheit Angst vor etwas anderem. Er hat Angst vor den versteckten Bedingungen, die er hinter der Freundlichkeit sieht.

Woher kommt die Angst?

Alles, was wir wahrnehmen und erleben mit anderen, ist eine Reflexion unserer eigenen Gedanken, Überzeugungen, Gefühle und Wünsche. Das heisst, wenn ich misstrauisch gegenüber freundlichen Menschen bin, dann heisst das, dass ich dem freundlichen Teil in mir gegenüber misstrauisch bin und es ungewohnt für mich ist, ohne Bedingungen mit mir selbst zu sein.

Es zeigt, dass mein eigenes Verhalten immer mit einer Bedingung verknüpft ist. Die Schokolade, die ich mir erlaube, aber nur, wenn ich dann morgen auch Sport mache. Die Pause, die ich mir gönne, aber nur, wenn ich hinterher umso mehr reinhaue und etwas schaffe.

Was du tun kannst

Ich habe ein Spiel entwickelt, dass die Verknüpfung löst zwischen dem, was du tust und dem Gefühl dafür belohnt oder bestraft zu werden. Ich nenne es „Bedingungslos“. Die Regeln sind einfach. Jeden Morgen überlegst du dir eine Sache, die du für dich tust, ohne eine Bedingung daran zu knüpfen.

Hier ein paar Beispiele: 
_Ich mag mich heute einfach so und wenn ich mich dabei erwische, wie ich mich einschränke, feiere ich, dass ich es wahrgenommen habe und tanze zu meinem Lieblingssong.
_Ich antworte heute nur auf Nachrichten, auf die ich antworten will und fühle mich gut damit.
_Ich mache mein Handy heute nach 18.00 Uhr aus und schaue einen schönen Film.
_Ich esse das, worauf ich heute Appetit habe und genieße jeden Bissen davon.
_Ich sage Nein, wenn ich etwas nicht will und bin ok damit.

Am Abend guckst du, was davon geklappt hat und was nicht. Du feierst beides!

Es geht nicht darum, ob du die Sachen schaffst oder nicht. Es geht darum, dass du dir selbst beweist, dass du dich bedingungslos annimmst, wie du bist.

Und dann beobachte mal, wie sich deine Wahrnehmung zu freundlichen Menschen verändert.

Was immer wir am anderen ablehnen, ist etwas, dass wir in uns selbst ablehnen.

Sei bedingungslos mit dir. Das allein ist ein Akt purer Freundlichkeit.

Danke für dein Vertrauen.

Sonja